iPhone 3G 3 Tage Erfahrungsbericht und Bildvergleich zum Nokia E71

12.07.2008 Informationsquelle

3 Tage mit dem iPhone 3G - Erfahrungsbericht

Gross war der Hype vor der Einführung und gross ist der Hype nach der Einführung des iPhone 3G. In der Schweiz wohl vor allem deswegen, da einerseits bereits über 40'000 der ersten iPhone 2G Serie "inoffiziell" in der Schweiz im Einsatz waren und entsprechend Appetit machten, andererseits da jetzt erst per 11. Juli das iPhone 3G offiziell von zwei der drei Schweizer Mobilfunkanbieter angeboten und entsprechend beworben wird. Knüller dabei der Prepaid Preisplan der Swisscom, wo man das iPhone 3G zu einem fairen Preis von 519.- bzw. 619.- CHF erhält, ohne Vertrag wohlgemerkt. Hype bleibt auch bestehen, da es Apple versteht, das Produkt knapp und damit im Gespräch zu halten. Die ganze Marketinggeschichte wäre eine andere - hier sollen die ersten drei Tage mit dem iPhone 3G geschildert werden.

Unboxing, Aktivierung, und benutzen

Die Box des iPhone 3G ist gewohnt schlicht und klein, wie schon beim Vorgänger, nur dass ein "3G" Zusatz die Beschriftung ziert. Box öffnen, iPhone 3G liegt zuoberst. Edel schwarz, abgerundet, und edle schwarze Rückseite. Doch Achtung, Kratzer mit Münzen oder Schlüssel in der Tasche sowie Fingerabdrücke sind bei der hochglänzenden Rückseite vorprogrammiert. Wer gerne sorge zu dem Gerät trägt, sollte sich gleich eine Hülle wie z.B. ein Silikonetui zulegen.

SIM-Karte einsetzen, PIN-Code eingeben, und dann kommt die Meldung, bitte an iTunes anschliessen. Für mich der ein iPhone 2G gewohnt war, Neuland. Damals musste ich das für AT&T blockierte iPhone zwar auch über iTunes "aktivieren", aber mit PWNAGE und ohne online Anbieteraktivierung. Mit dem iPhone 3G hat es jedoch problemlos geklappt, nach kurzer Zeit erschien die Meldung "Willkommen bei Swisscom..." auf dem Display. Ein erster Synch mit Outlook über iTunes 7.7 auf Windows XP lief problemlos durch. Alles in allem eine Sache von wenigen Minuten, wer iTunes noch gar nicht kennt und nicht gerne Accounts eröffnet (iTunes Store, AppStore) sollte sich hierfür aber schon genügend Zeit nehmen oder das gleich im Swisscom Shop erledigen lassen.

AppStore, iTunes Store, MobileMe

Zwingend für die Aktivierung und den Einsatz des iPhone 3G ist die Software iTunes 7.7 von Apple, welche als Schaltzentrale für das iPhone 3G fungiert. Die Dienste iTunes Store, der neue AppStore für Programme wie auch der Apple Push-Dienst me.com ist über iTunes erschlossen. Hierfür muss eine Apple ID bzw. ein Login mit Kreditkartendaten für den iTunes- und AppStore angelegt werden.

Der AppStore ist neu seit der Firmware 2.0 des iPhone und stellt eine bunte Auswahl von Spielen und mehr oder weniger hilfreichen Zusatzprogrammen für das iPhone bereit, die gleich online gekauft und herunter geladen werden können. Das geht sowohl über iTunes auf dem Mac/PC oder direkt über das iPhone. Interessanteste Applikationen sind m.E Fototools die mit der integrierten Standortbestimmung des iPhone 3G arbeiten (GPS, Wlan) und beispielsweise Fotos in der Nähe anzeigt. Generell sind die Möglichkeiten von GPS vielfältig, sei es als Metadaten bei Kamerabildern, sei es für offene oder geschlossene Communities im Web. Weiter stehen Spiele zur Verfügung, die sich mit dem Lagesensor des iPhone 3G steuern lassen, oder schon lange überfällige Tools wie Passwortspeicherprogramme (SplashID) oder Freeware RSS Reader. Der AppStore hat auf jeden Fall Potential!

MobileMe unter der Adresse www.me.com ist der .Mac Nachfolger von Apple und bietet eine Push-Lösung für Mail und PIM-Daten à la BlackBerry für das iPhone. Es lassen sich sowohl Windows PC als auch AppleRechner mit einbinden, iTunes Installation vorausgesetzt, dann werden die Adressdaten, Kontaktdaten und Kalenderdaten sowie E-Mail auf alle Geräte und insbesondere das iPhone gepusht. Der Dienst kann 60 Tage kostenlos getestet werden. Nachteile sind meines Erachtens die Notwendigkeit der lokalen Installation von iTunes (dürfte auf den meisten Windows- bzw. Geschäfts-PC's nicht möglich sein) sowie die Umstellung der E-Mail Adresse. Wer bereit ist, sein ganzes bisheriges E-Mail Postfach zu einer neuen @me.com Adresse zu zügeln, für den ist das kein Problem, ansonsten ein grosser Aufwand. Praktisch auch die iDisk, mit der eine virtuelle Festplatte bei allen Rechnern eingebunden werden kann.

Synch mit Exchange

Seit Firmware 2.0 können die bisherigen iPhone 2G wie auch die neuen iPhone 3G online mit einem Microsoft Exchange Account abgeglichen werden. Dabei werden E-Mails, Kontakte und Kalender wunschweise im Push-Verfahren direkt auf das iPhone übermittelt. Das funktioniert problemlos, sogar Besprechungsanfragen für Termine landen korrekt auf dem iPhone. Die Lösung wurde sauber implementiert und läuft unspektakulär im Hintergrund, parallel zu einem weiteren normalen oder MobileMe E-Mail Account. Achtung: Wer per Exchange Server synchronisiert, dann noch auf dem Mac per iTunes und iCal sowie Adressbuch lokal die Kontakte führt und auf MobileMe wechselt, der muss aufpassen, dass keine Daten verlustig gehen oder sich die Datensammlungen vervielfachen.

Bedienungsgeschwindigkeit, iPhone 3G Besonderheiten

An der Bedienung und dem GUI hat sich erstaunlich wenig geändert, diesbezüglich ist der Wechsel vom iPhone 2G zum iPhone 3G minimal. GPS ist eigentlich einzig dadurch bemerkbar, dass beim Starten der Kamera die Frage kommt, ob die Applikation die Standortdaten verwenden darf. HSDPA zeigt sich oben links wenn das Logo "3G" erscheint, und zeigt sich wohltuend mit schnellen Ladezeiten von E-Mails oder Kartendaten - ob WLAN oder HSDPA, in beiden Fällen geht es fast gleichschnell. Ansonsten muss die Reaktionszeit und notwendige Berührungsstärke über den Touchscreen kurz angewöhnt werden. Danach geht die Bedienung und das Tippen mit der virtuellen Tastatur recht flott. Die Benutzerschnittstelle - GUI - des iPhone muss man erleben, dies in Worten zu schildern ist schwer: Es geht intuitiv, einfach und zügig, das iPhone zu bedienen, und macht für das Auge wie für die Funktion Spass.

Unterschied zum Nokia E71

Am augenfälligsten ist das unterschiedliche Bedienungskonzept im Vergleich zu einem ganz anderen Handy wie dem Nokia E71 welches im Blackberry Stil mit einer physischen QWERTY-Tastatur ausgerüstet ist. In der Bedienung der Grundfunktionen SMS, Telefonie und Termine erreichen beide Geräte gleichwertig das Ziel. Die Integration von VoIP und Zusatzprogramme wie QuickAccess von QuickOffice vermisse ich auf dem iPhone. Der AppStore dürfte hier sicher bald ähnliche Programme bieten. Ansonsten ist das Aufrufen von Webseiten und das Betrachten von Fotos der grosse Vorteil des iPhone ggü. dem Nokia E71.

Bildstrecke iPhone 3G und Nokia E71 zum Vergleich

Schwarze Schachtel - wie bisher, neu mit dem Zusatz "3G".

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Zwei Trendsetter - QWERTY-Tastatur im Blackberry-Style und Mutter aller Touchscreenhandys.

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Kleine Icons vs. grosse, bunte Icons.

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Schöne Rückseiten - Nokia E71 mit Metallrückplatte, iPhone 3G glänzend schwarz, und breit. Kein Kameralicht wie das E71.

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Nokia E71 liegt gut in der Hand...

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...das iPhone 3G auch, wenn auch spürbar mehr Volumen.

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Surfen mobil - iPhone 3G setzt den Standard wie schon iPhone 2G. Dieselbe Website auf dem Nokia E71 ist ...

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...kleiner. Kleineres Display, weniger Bildpunkte, allerdings ausschnittweise gut lesbar. iPhone 3G zeigt dafür ganze Seite, aber zu klein zum Lesen. Usability und Spassfaktor mobiles Web jedoch klar 1:0 für iPhone 3G - wenn auch der E71 Webbrowser anstandslos funktioniert und nützlich ist.

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Nokia E71 ist schmaler...

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...also weniger breit wie man nachfolgend nochmals gut sieht...

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...und hier nochmals gezeigt ist, gleich noch augenfällig mit dem Volumenunterschied ersichtlich.

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Nokia E71 ist dünner, das iPhone 3G elegant abgerundet, so dass beide sehr bequem in Hemd oder Hosentasche getragen werden können.

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12.07.2008, Providerliste Admin

Kommentare

1 Kommentare bislang.

Alex, am 18.07.2008:
Seien wir ehrlich: Sowohl optisch als auch Anwendertechnisch betrachtet hat das Nokia keine Chance. Als Beispiel z.B. [URL] , welches nun auch für IPhones kompatibel ist. Habs beim Kollegen mit seinem Nokia betrachtet - sieht ja schlimm aus. IPhone: Herrlich!! :-))