Österreichs Internet Provider sind Vorreiter bei Spambekämpfung

05.02.2004 Informationsquelle

Österreichs Internet Provider sind Vorreiter bei Spambekämpfung. ISPA verlangt eine Verschärfung der Anti-Spam Bestimmungen in Österreich

Bei einer zweitägigen Anti-Spam-Tagung in Brüssel wurde erstmals auf internationaler Ebene Spam und seine Bekämpfung erörtert. Nach der Präsentation des österreichischen Spam Code of Conduct durch Kurt Einzinger, den Generalsekretär der ISPA (Internet Service Providers Austria), konnte er mit Genugtuung das große Interesse daran feststellen. „Anscheinend sind wir international die ersten, die konkrete Maßnahmen der Provider gesetzt haben. Würden das alle machen, wäre schon ein großer Schritt getan. Allerdings müssen auch die Gesetzgeber und manche Länder, vor allem die USA, von wo der überwiegende Teil des Spams herrührt, ihre Hausaufgaben erledigen,“ sagte der Generalsekretär der ISPA im Gespräch.

Speziell die Aufweichung der österreichischen Anti-Spam Bestimmung im neuen TKG 2003 (Telekommunikationsgesetz vom 20.August 2003) ist den Providern ein Dorn im
Auge. Während bis Sommer 2003 Spamming grundsätzlich verboten war, ist es jetzt teilweise erlaubt und nicht mehr effektiv verfolgbar. „Damit hat man eindeutig das falsche Zeichen gesetzt und jetzt kann man spüren welche Auswirkungen das hat,“ führte Kurt Einzinger aus und fügte hinzu, „wir fordern daher, dass diese Bestimmung wieder verschärft wird, damit die Spambekämpfung einen gesetzlichen Rückhalt erhält und die Bemühungen der EU Kommission und der OECD auch entsprechend unterstützt werden.“

Die von der OECD und der EU-Kommission gemeinsam organisierte und mit über 260 Teilnehmer aus aller Welt gut besuchte Veranstaltung stellte fest, was jeder Internet Nutzer täglich in seiner Email-Box sieht: Unverlangte und unerwünschte Nachrichten (Spam) nehmen zu und werden immer mehr zu einem Problem. Laut einer Statistik der amerikanischen Anti-Spam Firma Brightmail
(http://www.brightmail.com/spamstats.html) stieg der Anteil von Spam im gesamten Email Verkehr von 7% im Jahre 2000 auf 60% im Jänner 2004 an.

Über die Bedeutung des Problems Spam und dass es von allen gemeinsam bekämpft werden muss, war man sich schnell einig. Über die Art der Regulierung gingen die Meinungen auseinander. Während Europa und Australien für eine Opt-in
Regelung eintritt (Benutzer muss vor Zusendung zugestimmt haben) wird von Japan, Korea und den USA eine Opt-out Regelung (Benutzer kann bei einer erhaltenen
Zusendung stornieren) vertreten.

Für Internet Service Provider ist Spam eine dreifache Belastung: Erstens müssen sie die Kosten tragen, zweitens bekommen sie die Unzufriedenheit ihrer Kunden zu
spüren, die entweder über zuviel Spam oder über einzelne nicht erhaltene Emails klagen und drittens entsteht ein Vertrauensverlust bei der Internet Kommunikation, der alle geschäftliche Tätigkeit im Internet erschwert. Als einen
ersten Schritt zur Spambekämpfung hat die ISPA (Internet Service Providers Austria) Ende letzten Jahres einen Spam Code of Conduct (http://www.ispa.at/coc) beschlossen, in dem die österreichischen ISPs ihre Maßnahmen gegen Spam
festschreiben.

05.02.2004, Providerliste Admin